Each Thing's Way

Author
Ray Grigg
241 words, 28K views, 6 comments

Image of the WeekWenn man meint, klug genug zu sein, um die Dinge zu verbessern, verursacht man oft genug Schwierigkeiten. Zunächst bemüht man sich. Wenn man dann auf Widerstand stößt, versucht man die vermeintliche Verbesserung mit Gewalt zu erzwingen, bis die ursprüngliche Absicht in Kampf und Zwietracht verloren geht. List und Einfallsreichtum machen es nur schlimmer.

Gehen wir auf sanfte Weise um mit der Welt. Stellen wir das Geringe, das wir wissen, in die Perspektive des Ungeheuerlichen, das wir nicht wissen. Begreifen wir die Welt mit Bescheidenheit. Ehren wir das Verstandene. Ehren wir noch mehr, was wir nicht verstehen. Vertrauen wir dem natürlichen Verlauf der Dinge. Vertrauen in die Einfachheit ist nie verkehrt.

Erlauben wir allen, den eigenen Weg zu finden. Lehren wir mit Zurückhaltung. Das selbe Geheimnis ist für jeden anders. Belehren wir niemanden, aber behalten wir auch keine Geheimnisse für uns.
Die Lebenszeit ist beschränkt, nicht aber die Mysterien, die eine Lebenszeit enthält. Wie dumm also der Versuch, das Unbegrenzte innerhalb des Begrenzten zu fassen. Wie anmaßend die Vorstellung, zu verstehen. Das Verstehen darf niemals dem natürlichen Lauf die Dinge im Wege stehen.

Über den Autor: Aus dem Tao des Seins, eine moderne Darstellung von Lao Tzu's Tao Te Ching von Ray Grigg
Übersetzung: Manuel Lendorfer
 

From The Tao of Being, a modern rendering of Lao Tzu’s Tao Te Ching by Ray Grigg


Add Your Reflection

6 Past Reflections